
Handyverbot an Schulen – MFG fordert mehr Eigenverantwortung der Eltern
Mit 1. Mai tritt das bundesweite Handyverbot an Volks-, Mittel-, Sonderschulen und AHS-Unterstufen in Kraft. Die Schulen haben dabei Spielraum: Sie können Ausnahmen festlegen, etwa wenn Handys zu Unterrichtszwecken genutzt werden. LAbg. Dagmar Häusler (MFG) sieht darin eine nachvollziehbare Maßnahme. „Die Einschränkung ist leider unumgänglich geworden“, so Häusler. Das eigentliche Problem gehe jedoch weit über den Unterricht hinaus.
Exzessive Handynutzung: Gefahr für Konzentration und Entwicklung
„Exzessive Handynutzung beeinträchtigt die Entwicklung, Konzentration und Arbeitsfähigkeit der Schüler“, warnt Häusler. Eine aktuelle Umfrage unter knapp 950 Pädagogen bestätigt diese Wahrnehmung: 74 Prozent der Lehrkräfte befürworten ein Handyverbot im Schulalltag.
Eltern tragen Hauptverantwortung für Handynutzung
Doch Häusler betont: „Das größere Problem liegt außerhalb der Schule.“ Die Verantwortung sieht sie klar bei den Eltern: „Kinder entscheiden nicht selbst, wie viel Zeit sie am Smartphone verbringen – sie leben das, was ihnen die Erwachsenen vorleben. Es ist wie beim Thema Ernährung: Die Eltern füllen den Kühlschrank, nicht die Kinder. Wer sein Kind erziehen will, muss selbst Verantwortung übernehmen.“
Viele Eltern scheinen in einem regelrechten Überwachungswahn gefangen zu sein – schon in der Volksschule bekommen Kinder Smartwatches oder Handys, damit sie jederzeit „erreichbar“ sind. „Wo sind die Zeiten hin, in denen wir unseren Kindern altersgerechte Selbstständigkeit vorgelebt und ihnen zugetraut haben, sich Schritt für Schritt eigenständig in der Welt zu bewegen?“, fragt Häusler. Statt Vertrauen und Freiheit dominiert heute die Angst, befeuert durch eine mediale Panikmaschinerie, die ständig neue Gefahren heraufbeschwört. Das Ergebnis: Eine Generation, die unter ständiger Kontrolle steht, statt echte Eigenverantwortung zu lernen.
„Kinder entscheiden nicht selbst, wie viel Zeit sie am Smartphone verbringen – sie leben das, was Erwachsene vorleben. Es ist wie beim Essen: Die Eltern füllen den Kühlschrank – nicht die Kinder.“ LAbg. Dagmar Häusler
Schule als geschützter Raum – Vorbildfunktion der Lehrkräfte gefragt
Auch Klubobmann Manuel Krautgartner warnt: „Es ist längst fünf nach zwölf! Die Risiken sind fatal. Cybermobbing, sozialer Druck, psychische Belastungen – wir wissen das alles seit Jahren. Mit einem Verbot allein ist es nicht getan – wir brauchen ein gesellschaftliches Umdenken!“
Für die MFG ist klar: Die Maßnahme ist eine Chance. „Schule muss wieder ein Ort sein, an dem miteinander gesprochen wird – im echten Leben, nicht über einen Bildschirm“, sagt Häusler. Klar ist für Häusler zudem, dass die Lehrkräfte mit gutem Beispiel vorangehen. „Verzicht auf private Handynutzung im Unterricht muss selbstverständlich sein – das betrifft alle, auch die Erwachsenen.“