Initiativantrag: Gesundheitsprävention

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Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, im Rahmen ihrer Zuständigkeit alles zu unternehmen, damit Gesundheitsprävention eine tragende Säule im Gesundheitswesen wird.

Gerade in Zeiten der Pandemie sollte auch in Maßnahmen investiert werden, die der Gesundheitserhaltung der Menschen im Lande zugutekommen. Das Thema Prävention sollte in den Vordergrund gerückt werden, Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mitsamt ihren Kindern zu einem gesünderen Lebensstil motiviert und darüber aufgeklärt werden, wie Menschen Eigenkompetenz entwickeln.
Auch Ärzte widmen sich dem Thema Prävention viel zu wenig. Praktisch alle Geldmittel werden nicht in Gesundheit, sondern in das medizinische Versorgungssystem gesteckt.

Initiativantrag

der unterzeichneten Abgeordneten des MFG Klubs im Oö. Landtag
betreffend Gesundheitsprävention

Der Oö. Landtag möge beschließen:

Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, im Rahmen ihrer Zuständigkeit alles zu unternehmen, damit Gesundheitsprävention eine tragende Säule im Gesundheitswesen wird.

Begründung

Erwartungsgemäß phantasielos sind die geplanten Maßnahmen vor allem im Bereich Gesundheit. Praktisch alle Geldmittel werden nicht in Gesundheit, sondern in das medizinische Versorgungssystem gesteckt.

Dazu Auszug aus dem Leserbrief von Dr. Johann Reisinger, Leitung Internistische Intensivstation der Barmherzigen Schwestern, Linz in den OÖN vom 21. November 2021 19:28 Uhr,:
Die Gesundheitspolitik sieht seit Jahrzehnten einer sich immer rasanter entwickelnden Epidemie des Übergewichts (mit allen Folgekrankheiten) weitgehend reaktionslos zu, welche durch eine werbepsychologisch trickreiche Nahrungsmittelindustrie mit Unmengen an Zucker, Fett, Salz und einem viel zu hohen Fleischkonsum angetrieben wird. Dadurch wurde aber in gedankenloser Weise der Nährboden für diese Corona-Krise aufbereitet. Dieser Zusammenhang ist leider den wenigsten Menschen bewusst und wird bemerkenswerterweise auch nicht öffentlich thematisiert. Von allen Covid-19 Patienten auf Intensivstationen sind etwa 80 Prozent älter als 50 Jahre, und die meisten haben die bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzschwäche oder Zuckerkrankheit. Von den Patienten, die mit Covid-19 auf einer Intensivstationen landen und jünger als 50 Jahre sind, sind 80 Prozent mehr oder weniger stark übergewichtig. Diese Zahlen sollten jedem Österreicher und auch unseren Entscheidungsträgern mittlerweile bekannt sein (Quelle: https://www.nachrichten.at/meinung/leserbriefe/vom-verdraengen-und-anderen-defiziten;art11086,3493321).

Obwohl wir uns in einer noch nie dagewesenen Gesundheitskrise befinden, reagieren sowohl politisch Verantwortliche wie auch unsere Leitmedien mit aktivem Wegschauen, so als ob bei strategischen Entscheidungen Berichte von den MitarbeiterInnen keine Rolle spielen würden.

Die aktuelle Gesundheitspolitik findet es scheinbar nicht der Mühe wert, darüber aufzuklären, wie Menschen Eigenkompetenz entwickeln. Gerade in Zeiten der Pandemie sollte auch in Maßnahmen investiert werden, die der Gesundheitserhaltung der Menschen im Lande zugutekommen. Wo finden wir in diesem Voranschlag den Plan der Landesregierung die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mitsamt ihren Kindern zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren? Auch Ärzte widmen sich dem Thema Prävention viel zu wenig. Ärztliche Gespräche bzgl. Prävention werden budgetär sehr stiefmütterlich behandelt. Auch in unseren Bildungseinrichtungen wird dieses Thema kaum vermittelt.

Linz, am 16. Dezember 2021
(Anm.: MFG Klub im Oö. Landtag)
Häusler, Aigner, Krautgartner

Beilage 92/2021

Gesundheitsprävention