Gefährlicher Lachgas-Hype hat auch die Landeshauptstadt Linz erfasst:
Nein, zum Lachen ist es wirklich nicht, wenn gefährliches Lachgas in mehreren Linzer 24–Stunden-Automatenshops völlig frei zum Verkauf angeboten wird. Speziell Jugendliche kommen so leicht zu dieser laut Jugendschutzgesetz verbotenen Partydroge. Abgesehen vom lächerlich niedrigen Strafmaß von bis zu 300 Euro läge es vor allem an der Stadt, den Verkauf zu unterbinden, so LAbg. Manuel Krautgartner, MFG-OÖ Klubobmann. Sie schlägt ähnlich wie bei den Scooter-Betreibern einen „Verhaltenskodex“ vor, durch den der Verkauf von Lachgas unterbunden werden soll.
Wird Lachgas eingeatmet, tritt nach wenigen Sekunden ein Rauschgefühl ein, bei dem Halluzinationen, Wärme- und Glücksgefühle empfunden werden, Raum und Zeit werden verändert wahrgenommen. Lachgas wird gewöhnlicherweise vor alle von Zahnärzten als Kurzzeit-Narkotikum verwendet – dort ist der Einsatz allerdings harmlos, weil dieser unter ärztliche Aufsicht erfolgt und die Droge stark verdünnt mit Sauerstoff verabreicht wird.
Lachgas: gefährlich, billig und leicht zu bekommen
Jugendlich inhalieren das Lachgas aber unverdünnt und steigern die Wirkung, indem beim Konsum oft eine Plastiktüte über den Kopf gezogen wird – es drohen ernste Schäden bis hin zur Erstickungsgefahr. Manche konsumieren das Lachgas direkt aus der Kartusche, was die (unverdünnte) Wirkung weiter erhöht. Bei häufigem Konsum drohen zudem Schädigungen von Knochenmark und Nervensystem, auch die psychische Abhängigkeit ist ein großes Thema.
„Linz hätte die Möglichkeit, Lachgas aus den aus dem Boden schießenden Automatenshops zu verbannen – etwa mit einem Verhaltenskodex für die Shopbetreiber, wie er auch bei den Scooter Anbietern eingeführt wurde.“
LAbg. Manuel Krautgartner, MFG-OÖ Klubobmann
Was neben dem sich einstellenden Rauschgefühl ebenfalls einen großen Anreiz darstellt: Eine relativ große Lachgas-Kartusche mit 670g Inhalt ist derzeit in mehreren Linzer Automatenshops um nur 40 Euro zu haben – und damit für fast jeden Jugendlichen finanzierbar.
„Man müsste als ersten Schritt mit den Shop Betreibern reden und diese auffordern, das Lachgas im Sinne eines guten Miteinanders aus dem Sortiment zu nehmen“
Petra Lindner, MFG-Linz Bezirkssprecherin
Was zu tun wäre?
Die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen gehören sofort geändert – in anderen Ländern ist das vermeintlich harmlose Lachgas mittlerweile längst als (verbotene) Droge eingestuft. „Diese Gesetzesänderung ist freilich keine Gemeinde-, sondern Bundessache. Linz hätte aber sehr wohl die Möglichkeit, Lachgas aus den aus dem Boden schießenden Automatenshops zu verbannen. Man müsste als ersten Schritt mit den Shop-Betreibern reden und diese auffordern, das Lachgas im Sinne eines guten Miteinanders aus dem Sortiment zu nehmen“, schlägt MFG-Linz Bezirkssprecherin Petra Lindner vor. Die Stadt als Behörde habe da den entsprechenden Hebel. „Auch mit den Scooter-Anbietern hat die Stadt Linz einen Verhaltenskodex eingeführt, warum sollte das nicht auch mit den Automatenshop-Betreibern möglich sein?“, so Manuel Krautgartner.
Rückfragehinweis:
MFG Oberösterreich
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