Wo war Gratismut des Linzer Bürgermeisters bei frierenden Kindern?

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Presseberichte
  • Lesedauer:11 min Lesezeit

Im Jahr 2020 riet das Bildungsministerium wegen des Coronavirus zu häufigem Lüften. Dieser Tipp wurde in Schulen häufig beherzigt – viele Kinder mussten in Winterkleidung und mit Decken versuchen, dem Unterrichtsstoff zu folgen. Dazu schwieg der Linzer Bürgermeister Luger, doch seinen Rathaus-Beamten wären Temperaturen von 19 Grad nicht zumutbar. Eine Verhöhnung der Bürger, verortet hier MFG-Klubobmann Manuel Krautgartner.

Während der Pandemie versuchte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) bei der Corona-Ampel zunächst für die Presse einen Zwergenaufstand zu inszenieren. Nur wenige Tage später fiel er im Stehen um und entwickelte sich in den folgenden Monaten zu einem Hardliner der Regierungslinie. Nicht nur Schulschließungen und Quarantänebestimmungen fielen ihm zu kurz aus, er stellte sogar Teile des Demonstrations- und Versammlungsrechts in Frage.

Eben dieser Bürgermeister erklärte nun der staunenden Öffentlichkeit, dass seine Magistratsbeamten in der Landeshauptstadt bei 19 Grad „nicht arbeiten“ könnten. Das wäre „bei sitzender Tätigkeit zu kühl“. Die Empfehlung des grünen Gewessler-Ministeriums werde deshalb bis auf weiteres nicht umgesetzt.

Hierzu hält Klubobmann Manuel Krautgartner (MFG) fest:
„Wir erinnern den Linzer Bürgermeister daran, was man während der Pandemie vor allem den Kindern angetan hat. Dass diese in den Wintermonaten bei offenem Fenster unterrichtet wurden, hat niemanden gestört. Aber vergleichsweise komfortable 19 Grad wären im Magistrat nicht zumutbar? Vielleicht fällt jetzt, viel zu spät, bei dem einen oder anderen der Groschen hinsichtlich Sinn und Unsinn der Corona-Maßnahmen.“

Die MFG fordert sowohl auf Landes- als auch Gemeindeebene das Ende aller Corona-Maßnahmen und das Bekenntnis dazu, dass die „Pandemie“ vorüber ist. Nahezu auf der ganzen Welt behandelt man Corona inzwischen wie die Grippe, in Deutschland erfolgte sogar die Streichung aus der Liste besonders gefährlicher Krankheiten. Vielmehr muss man sich überlegen, wie man das seit 2020 speziell an Kindern begangene Unrecht wieder gut machen kann.

 

Rückfragehinweis:
MFG Oberösterreich
(+43 732) 7720 – 17402
presse-ooe@mfg-oe.at
www.klubmfg-ooe.at

Korrespondenz zwischen Ing. Kerschbaum & Krautgartner

Ing. Wolfgang Kerschbaum

Von: Kerschbaum Wolfgang
Gesendet: Donnerstag, 24. November 2022 17:41
An: Presse OÖ
Betreff: Presseaussendung vom 17.11.2022 (siehe Angang).

Sehr geehrter Herr Krautgartner!

In Ihrer Presseaussendung vom 17.11.2022 kritisieren Sie den Magistrat Linz, insbesondere dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass diese bei einer Raumtemperatur von 19°C und sitzender Tätigkeit nicht arbeiten könnten, wobei Sie diese Temperatur zusätzlich als „komfortabel“ bezeichnen. Dazu gestatte ich mir einige Fest- bzw. Richtigstellungen:

  1. Die Angemessenheit der Raumtemperatur richtet sich nach den auszuführenden Tätigkeiten. Es gibt eine ausreichende Anzahl von ärztlichen Statements dazu, die 19°C an einem reinen Computerarbeitsplatz als zu gering bezeichnen.
  2. Messtechnisch wurde in einer ganzen Reihe unserer Büros nachgewiesen, dass die Temperatur wegen undichter Fenster sowie einer vollständigen Heizungsabschaltung bzw. einer dafür ungeeigneten Regelung deutlich unter 19°C abgesunken und eine Unterschreitung gesundheitlich bedenklich und arbeitsrechtlich unzulässig ist.
  3. Bezüglich Raumklima ist auch die jeweilige Bausubstanz inkl. deren Abkühlung in der Nacht und am Wochenende bei der Beurteilung zu berücksichtigen. Luftströmungen im Gebäude zählen hier gleichfalls dazu.
  4. Sämtliche Beschwerden der Belegschaft beziehen sich auf die genannten Umstände und es hat niemand behauptet, nicht mehr arbeiten zu können oder zu wollen, sondern es geht hier ausschließlich um unsere Gesundheit, was unser gutes Recht ist.
  5. Sie unterstützen offenbar fragwürdige Empfehlungen der Grünen, obwohl Sie wissen müssten, dass es viele Bürgermeister von Gemeinden gibt, die öffentlich gesagt haben, sie wollen nicht, dass ihre Mitarbeiter krank werden und dadurch Krankenstände ansteigen. Also Bürgermeister, die Verantwortungsbewusstsein gezeigt haben.
  6. Sie vermengen diese Thematik mit den ohnedies zweifelhaften Corona-Maßnahmen und machen so in einer populistischen Art und Weise – wie viele andere Politiker auch – Stimmung gegen den öffentlichen Dienst.
  7. Der Ordnung halber sei darauf hingewiesen, dass im öffentlichen Dienst nicht nur Beamte, sondern ebenso Vertragsbedienstete beschäftigt werden.
  8. Fachtechnisch gesehen, entbehren Ihre Aussagen betreffend Raumklima/Temperatur jeglicher Kompetenz.

Die von Ihnen behaupteten Zustände in Schulen kann ich nicht beurteilen, wobei diese Behauptungen jedoch von den zuständigen Stellen auf deren Richtigkeit zu überprüfen wären.

Unsere Arbeitsbedingungen mit Corona-Missständen in der Öffentlichkeit in Verbindung zu bringen, weise ich auf das Schärfste zurück.

Ich empfehle Ihnen daher, künftig im Vorfeld besser zu recherchieren, bevor Sie mit fragwürdigen Aussagen an die Öffentlichkeit treten. Da die MFG laufend mit internen Turbulenzen zu kämpfen hat, glaube ich jedenfalls nicht, dass Sie mit der Unkultur, den öffentlichen Dienst schlecht zu reden, weitere Wählerstimmen gewinnen können, vielmehr erwarte ich das Gegenteil.

Als derzeit noch unterstützendes Mitglied werde ich mir auf Grund Ihrer Aussagen sehr genau überlegen müssen, ob diese Partei – auch hinsichtlich meiner Mitgliedschaft – eine Zukunft hat…

Diese Zeilen schreibe ich nicht nur in meinem, sondern im Interesse aller betroffenen Kolleginnen und Kollegen. Hier arbeiten Menschen, die es jedenfalls nicht verdient haben, dass gegen sie Stimmung gemacht wird!

Freundliche Grüße
Ing. Wolfgang Kerschbaum

Manuel Krautgartner

Von: Presse OÖ
Gesendet: Donnerstag, 24. November 2022 11:02
An: Kerschbaum Wolfgang
Betreff: [UGL-extern] AW: Presseaussendung vom 17.11.2022 (siehe Angang).

Sehr geehrter Herr Ing. Kerschbaum,

wir verstehen die Problematik mit kalten Büros sehr gut. In unserer Aussendung haben wir auch keineswegs die Mitarbeiter des Magistrats Linz kritisiert, sondern die Doppelmoral, welche Politiker – wie im konkreten Fall Klaus Luger – an den Tag legen. Wir sind der Meinung, dass weder Schulkinder noch Magistratsmitarbeiter – sei es nun aufgrund von Corona-Maßnahmen oder fragwürdiger Klimaschutz-Vorgaben von grüner Seite – bei 19 Grad ausharren sollten. Was wir jedoch aufs Schärfste verurteilen, ist die Tatsache, dass von gewissen Politikern keine Kritik und keine mitfühlenden Worte kamen, als Schulkinder im Winter bei offenen Fenstern frierend dem Unterricht folgen mussten. Die von Ihnen kritisierte “Vermengung” der Thematiken ist aus unserem Sinne durchaus angezeigt, als es in beiden Fällen um sinnbefreite Maßnahmen geht – nur, dass im Falle der Schulkinder die Corona-Thematik einschlägig war; hier kann sich jeder selbst überlegen, warum damals kein Politiker laut aufgeschrieben hat.

Vielleicht wird unser Vergleich dadurch etwas verständlicher.

Mit bedeutsamen Grüßen
LAbg. Manuel Krautgartner

Ing. Wolfgang Kerschbaum

Von: Kerschbaum Wolfgang
Gesendet: Donnerstag, 24. November 2022 17:41
An: Presse OÖ
Betreff: AW: Presseaussendung vom 17.11.2022 (siehe Angang).

Sehr geehrter Herr Krautgartner!

Vielen Dank für Ihre Rückäußerung; ich verstehe durchaus, dass Sie auf Grund meiner im Namen aller KollegInnen geäußerten sachlich fundierten Kritik jetzt um Kalmierung bemüht sind. Die Wortwahl in Ihrer Presseaussendung sagt aber eindeutig nachweisbar etwas anderes aus, sodass dies die Stimmungsmachung gegen MitarbeiterInnnen des öffentlichen Dienstes eben leider nicht entkräftet.

Wenn Sie die Größe und Vernunft besitzen sollten, Ihre ergänzenden Argumentationen auf der MFG-Homepage darzulegen, sind wir durchaus bereit, Kulanz zu zeigen und Ihnen dies auch anzuerkennen. Ich sehe hier bedauerlicherweise keine andere Möglichkeit, die Fehlleistung der MFG gegenüber den betroffenen Menschen im Nachhinein möglichst rasch zu korrigieren.

Bedenken Sie bitte: durch Ihre Haltungsweise verärgern Sie möglicherweise nicht nur potenzielle Wähler, die ihren Job hier leisten, sondern genauso, Mitglieder der MFG, die in diesen Bereichen arbeiten.

Es braucht in der heutigen Zeit Gegenströmungen wie eine MFG, genau deshalb sollte man aber sehr genau im Vorfeld überlegen, was man in der Öffentlichkeit sagt und tut!

Freundliche Grüße
Ing. Wolfgang Kerschbaum

Manuel Krautgartner

Von: Presse OÖ
Gesendet: Freitag, 25. November 2022 08:11
An: Kerschbaum Wolfgang
Betreff: [UGL-extern] AW: Presseaussendung vom 17.11.2022 (siehe Angang).

Hallo und einen schönen guten Morgen nochmals Herr Kerschbaum,

es lebe die Transparenz, soll mir nur recht sein. Gerne veröffentliche ich unsere Mail-Korrespondenz.

Bitte um Bestätigung.

PS: Ihr Name bleibt natürlich anonym wenn Sie wollen.

Mit bedeutsamen Grüßen
LAbg. Manuel Krautgartner

Ing. Wolfgang Kerschbaum

Von: Kerschbaum Wolfgang
Gesendet: Freitag, 25. November 2022 08:24
An: Presse OÖ
Betreff: AW: Presseaussendung vom 17.11.2022 (siehe Angang).

Wünsche ebenfalls einen schönen guten Morgen, Herr Krautgartner!

Besten Dank für diese positive Nachricht 🙂

Ich bin genauso für Transparenz, freie Meinungsäußerung und Wahrung unserer Grundrechte. Diese Klarstellung ist sicherlich im Sinne aller meiner KollegInnen. Es war nie meine Art, Standpunkte, Meinungen und Ansichten anonym zu vertreten – so auch hier nicht. Eine Doppelmoral gibt es leider bei mehreren Politikern, weshalb ich Ihre Kritik in diesem Zusammenhang vollinhaltlich unterstütze.

Damit erhält Ihre Presseaussendung jetzt eine deutlich andere Wertigkeit.

Freundliche Grüße
Wolfgang Kerschbaum