„Was ist da los, Herr Sportlandesrat Achleitner? Einerseits fließen 30 Steuermillionen in den Bau der LASK-Arena, andererseits werden Zuschauer von den Spielen ausgeschlossen, obwohl mehr als genug Tickets zur Verfügung stehen“, sagt MFG-OÖ Klubobmann LAbg. Manuel Krautgartner. So kommen für das erste Spiel in der neuen Arena, das am Sonntag von der LASK-Damenmannschaft bestritten wird, keine Tagestickets in den Verkauf. Rein darf nur, wer sich zuvor ein ziemlich teures Jahresabo der Herren-Mannschaft oder die sogenannte „Doppelpack“-Karte für die ersten beiden Männerspiele kauft. „Abgesehen davon, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat, ist es eine Unverfrorenheit, Zuschauer gerade vom Frauenfußball auszuschließen – ganz besonders, wenn das Stadion zu 50 Prozent von der öffentlichen Hand finanziert wurde“, sagt Manuel Krautgartner. „Wer öffentliche Gelder in einem so hohen Ausmaß erhält, kann keine eigenen Regeln aufstellen und Steuerzahler ausschließen.“
Es Ist ein absoluter Schlag für den sowieso um mediale und öffentliche Anerkennung kämpfenden Frauenfußball: Statt vielleicht sogar 20.000 Fans, was Rekord für den heimischen Frauenfußball wäre, werden am Sonntag so wohl nur ein paar tausend Leute kommen. „Und was macht der eingefleischte LASK-Fan und ‚Förderweltmeister‘, Sportlandesrat Achleitner? Obwohl er rekordverdächtige 30 Millionen Euro für ein privates Stadion locker macht, rührt er keinen Finger und unternimmt nichts“, so Manuel Krautgartner.
„30 Millionen Euro Steuergeld lockermachen und es dann zulassen, dass vor allem Menschen mit geringem Einkommen vom Stadionbesuch ausgeschlossen werden, geht gar nicht, passt aber leider zur ÖVP.“
MFG-Österreich Bundesparteiobmann LAbg. Joachim Aigner
Die Absurditäten gehen aber noch weiter: Auch für die ersten beiden Heimspiele der Männer gibt es keine Tickets im Einzelverkauf. Wer kein Jahresabo oder zwingend eine Karte für beide Spiele erwirbt, erhält keinen Zutritt. MFG-Österreich Bundesparteiobmann LAbg. Joachim Aigner: „Der LASK will offensichtlich die Leute dazu zwingen, Jahresabos oder das teure ‚Doppelpack’-Ticket zu erwerben. Wer sich das nicht leisten kann, hat in die mit Steuergeldern finanzierte LASK-Arena keinen Eintritt.“
Als „ziemlich unverständlich“ bezeichnet Krautgartner auch die Rolle der Raiffeisen Landesbank: Die Giebelkreuz-Leute sind als Namenspatron des Stadions einer der Haupt-Geldgeber des LASK und machen dieses Spiel mit. Unfassbar.“
Fehlendes Verkehrskonzept
Ein weiterer Aufreger: Der LASK hat es komplett verabsäumt, ein entsprechendes Verkehrskonzept für die neue XL-Arena auszuarbeiten. LASK-Präsident Gruber behauptet laut Medien ernstlich, dafür sei nicht der LASK, sondern die Stadt Linz zuständig. Als Veranstalter und damit auch Verursacher des Verkehrs an den Spieltagen ist man aber sehr wohl in die Pflicht zu nehmen. Krautgartner: „Zweitligist Blau-Weiß Linz hat die Freifahrten ins Stadion mit den Linz-Linien in der Vergangenheit immer angeboten. Auch Besucher der Bühnen des Linzer Landestheaters fahren bei einem Theaterbesuch kostenlos mit den Öffis. Dass das der LASK, der sich selbst ja als die Nummer 1 in OÖ sieht, nicht zustande bringt, ist ein echtes Armutszeugnis.“
MFG wird Fragen stellen
Auch wenn der zuständige Landesrat Achleitner schweigt und diese Vorgehensweise unterstützt: MFG wird sich der Sache annehmen. Manuel Krautgartner: „Wir werden LASK-Fan Achleitner im nächsten Landtag, der leider erst im März stattfindet, fragen, welche Förder-Richtlinien er da angewendet hat. Es kann nicht sein, dass man bei solchen Summen Anhänger, die sich keine Abos oder ‚Doppelpack-Karten‘ leisten können, einfach aussperrt. Gerade ein Fußballverein sollte ein soziales Verhalten an den Tag legen – und gerade für Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht, mit kostenlosen Karten oder speziellen Aktionen unterstützen, statt sie auszuschließen.“
Rückfragehinweis:
MFG Klub im OÖ Landtag
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