ÖVP-„Männerverein“ diskreditiert ausgezeichnete Siegerin des Bewerbungsprozesses:
Unfassbare Vorgänge rund um die Bestellung der Grazer Univ.Prof. Dipl-Ing. Dr. Stefanie Lindstaedt, die als Siegerin des Bewerbungsprozesses zur Gründungspräsidentin der neuen Linzer Digital-Universität hervorging: Ein „Freundeskreis“ rund um den unterlegenen Kandidaten Meinhard Lukas schießt scharf gegen die Entscheidung des unabhängigen Konvents – allen voran Landeshauptmann Thomas Stelzer. Das zusätzlich Empörende sind die komplett fehlenden kritischen Stimmen gegen Stelzers „Männerklüngelei“: „Wo bleibt die Kritik der sonst so lauten politischen Frauenverbände von SPÖ und ÖVP? Und was macht die FPÖ eigentlich beruflich?“, fragt LAbg. Dagmar Häusler, BSc., MFG-Österreich Bundesparteiobmann-Stv..
Das Verhalten Stelzers und führender Vertreter aus Oberösterreichs Wirtschaft ist zum Schämen: Es geht einmal mehr um Macht, um Positionen und um Einfluss – das alles hätte der unterlegene Kandidat, der bisherige JKU-Rektor Meinhard Lukas, seinem Freundeskreis rund um Landeshauptmann Stelzer & Co. garantiert: Dass jetzt ausgerechnet eine Frau, die noch dazu keinen Bezug zu den genannten Herren hat, bei der neuen Linzer Digital-Universität das Sagen haben soll, gleicht für den Landeshauptmann einer Gotteslästerung. Nun wird ernsthaft versucht, über den (schwarzen) Wissenschaftsminister Polaschek zu intervenieren, um doch noch den „richtigen“ Kandidaten durchzudrücken. Dagmar Häusler: „Ein unfassbares Vorgehen, das vor allem Frauen in Führungspositionen diskreditiert.“ Stelzers Wortwahl gehe ins Persönliche und qualifiziere die Grazer Fachkundige, die aus dem Bewerberprozess als klare Siegerin hervorging, auf unglaubliche Weise ab: „Mit Lukas hätte es (die Gründung der Digital-Universität, Anm.) zu 100 Prozent geklappt“, so der Landeshauptmann. „Mir fehlen die Worte angesichts solcher Aussagen“, so Häusler.
„Die Interventionen des Landeshauptmanns und seiner Freunde sind Beispiel einer Provinzposse, wie sie nur die Stelzer-ÖVP abliefern kann.“
Kein gutes Bild geben bei diesem traurigen Beispiel von unverhohlener zur Schau gestellter Freunderlwirtschaft die anderen Parteien ab. Dagmar Häusler: „Kritik an Stelzers ‚Interventionsrausch‘ ist so gut wie keine zu hören, außer von uns.“ Auch die sonst so lauten und forderungsstarken Frauenverbände der anderen Parteien wurden offensichtlich ruhig gestellt. Die Verlierer von Stelzers Vorgehen stehen so oder so bereits fest: „Neben der neuen Digital-Universität (Häusler: „Eine Provinzposse, wie sie nur die Stelzer-ÖVP abliefern kann“) sind es alle Frauen, die im Berufsleben täglich mit Diskriminierung und Abqualifizierungen zu kämpfen haben.“
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