Initiativantrag: Förderung von Schutzmaßnahmen für Pferde gegen Wolfsangriffe

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Initiativantrag

der unterzeichneten Abgeordneten des MFG Klubs im Oö. Landtag
betreffend
Förderung von Schutzmaßnahmen für Pferde gegen Wolfsangriffe 

Der Oö. Landtag möge beschließen:

Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, eine Förderung für die Erneuerung und Aufrüstung oder den Neubau von Zäunen für Pferde und Ponys zur Vermeidung von Wolfsrissen, sowie zur Sicherstellung des Tierwohls, in das Förderprogramm des Landes aufzunehmen. Diese Förderung soll allen Pferdehaltern offenstehen, unabhängig davon, ob die Pferdehaltung im Rahmen eines bäuerlichen Betriebs stattfindet oder nicht.

Begründung

Wie den Medien sowie den Informationen des Landes Oberösterreich zu aktuellen Wolfssichtungen, Rissereignissen und Verdachtsfällen in Oberösterreich zu entnehmen ist, wurden im August in der Ortschaft Ruhstetten, Gemeinde Katsdorf, ein Pferd schwer verletzt. Mittels DNA-Analyse konnte ein Wolf als Verursacher identifiziert werden. Es wurden zu diesem Zeitpunkt zwei weitere Pferde verletzt, diese Attacken konnten jedoch nicht definitiv einem Wolf zugeordnet werden. Die Pferdehof-Besitzerin berichtet von wiederholten ungeklärten Tierverletzungen seit Mai 2023, bei denen insgesamt fünf Pferde schwer verletzt wurden.

Im September 2023 wurde auf dem Pferdehof in Ruhstetten erneut ein Pferd schwer verletzt. Mangels DNA-Probe konnte dieser Fall nicht eindeutig dem Wolf zugerechnet werden. In zeitlichem Zusammenhang mit dem Vorfall hat jedoch ein Jäger einen Wolf auf den Pferdekoppeln in der Nähe des Feuerwehrhauses Ruhstetten gesichtet.

In Bezug auf den Schutz vor Wolfsangriffen bietet das Land Oberösterreich derzeit lediglich die Gewährung eines Zuschusses für Herdenschutzmaßnahmen. Gefördert wird in diesem Rahmen die Erneuerung und Aufrüstung oder der Neubau von Zäunen für Schafe, Ziegen und Kälber (Jungrinder bis zu 12 Monaten) zur Vermeidung von Wolfsrissen, sowie zur Sicherstellung des Tierwohls. Gefördert werden Bewirtschafter landwirtschaftlicher Betriebe mit einem Betriebsstandort in Oberösterreich. Für Pferdehalter gibt es keine entsprechende Förderung.

In einer Presseaussendung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich vom 02.06.2022 heißt es: “Oberösterreich ist DAS Pferde-Bundesland”. Laut der Aussendung gibt es in Oberösterreich ca. 30.000 Pferde. Die Pferdewirtschaft in Oberösterreich könne insgesamt auf einen Produktionswert von 400 Millionen Euro pro Jahr und auf einen Produktionswert pro Pferd von bis zu 17.000 Euro pro Jahr verweisen. Dadurch würden 3.300 Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) gesichert. Die Zahl der Pferde in Oberösterreich steige weiter, nämlich jährlich um etwa drei Prozent.

Die drohende Gefahr von Wolfsattacken stellt für Pferdebesitzer eine große Belastung dar. Es wird berichtet, dass die Pferde eingesperrt werden müssen, nur mehr auf die Koppel und nicht mehr auf die Wiese gelassen werden. Dazu kommen etwaige finanzielle Schäden durch Tierarzt- und Klinikkosten im Falle von Attacken. Gefordert wird daher, einen Zuschuss für Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Wolfsrissen für Pferdebesitzer zu gewähren. Gefördert werden soll die Erneuerung und Aufrüstung oder der Neubau von Zäunen für Pferde und Ponys zur Vermeidung von Wolfsrissen, sowie zur Sicherstellung des Tierwohls. Diese Förderung soll allen Pferdehaltern offenstehen, unabhängig davon, ob die Pferdehaltung im Rahmen eines bäuerlichen Betriebs stattfindet oder nicht.

Linz, am 25. Jänner 2024

(Anm.: Fraktion der MFG)
Aigner, Häusler, Krautgartner

Beilage 746_2024

Initiativantrag betreffend Förderung von Schutzmaßnahmen für Pferde gegen Wolfsangriffe