Initiativantrag

der unterzeichneten Abgeordneten des MFG Klubs im Oö. Landtag
betreffend
Anerkennung ganzheitlicher Heil- und Präventionsmethoden

Der Oö. Landtag möge beschließen:

1. 1. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, sich bei der Bundesregierung für eine Anerkennung ganzheitlicher Heil- und Präventionsmethoden durch

      a. einen flächendeckenden Zugang zu ganzheitlichen Heil- und Präventionsmethoden und -informationen in Österreich,

      b. die Integration ganzheitlicher Heil- und Präventionsmethoden in die Vereinbarung über die Vergütung der ärztlichen Leistungen,

      c. die Integration von Refundierungsansprüchen für Berufsgruppen, die sich mit Methoden zur körperlichen und geistigen Ausgewogenheit befassen sowie

      d. die Verankerung von ganzheitlichen Heilmethoden in der Ärzteausbildung
      einzusetzen, um die dringend notwendige Versorgung im Gesundheitswesen aufrecht erhalten zu können.

   2. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, dem Oö. Landtag ein Maßnahmenpaket zur Förderung der ganzheitlichen Heil- und Präventionsmethoden und -informationen vorzulegen, das insbesondere folgende Punkte beinhaltet:

      a. Maßnahmen zur Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit

      b. Verankerung von ganzheitlichen Heilmethoden in sämtlichen einschlägigen Ausbildungen, insbesondere in der Gesundheitsberufe- und Pflegeausbildung

      c. Förderung von Fort- und Weiterbildungen im Bereich ganzheitlicher Medizin

Begründung

Das Auftreten von Zivilisationskrankheiten wird durch den modernen Lebensstil und Fehlverhalten verstärkt und hat weltweit zugenommen und sind diese mittlerweile eine der führenden Todesursachen. Es ist daher wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für Zivilisationskrankheiten zu minimieren. Der Zugang zu einer Vielzahl von diversen Heil- und Präventionsmethoden, die unsere körperliche und geistige Gesundheit unterstützen können, ist unerlässlich. Viele Menschen bevorzugen ganzheitliche Methoden, da sie nicht nur Symptome behandeln, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen ansprechen und ein gesamtheitliches Wohlbefinden fördern können. Leider gibt es in Österreich derzeit noch nicht genügend flächendeckende Möglichkeiten für den Zugang zu ganzheitlichen Heil- und Präventionsmethoden und -informationen. Einige Methoden werden noch immer nicht anerkannt oder als seriös betrachtet, obwohl es eine wachsende Anzahl an Forschungsergebnissen gibt, die ihre Wirksamkeit bestätigen. Das bisherige System, das immer mehr an seine Grenzen stößt, zeigt auf, dass sich etwas ändern muss.

Damit die Sicherstellung einer flächendeckenden Anerkennung und eines flächendeckenden Zugangs zu ganzheitlichen Heil- und Präventionsmethoden und -informationen in Österreich gelingen kann, braucht es ein barrierefreies Angebot in der Medizin. Die Anerkennung ganzheitlicher Heil- und Präventionsmethoden in der Vereinbarung über die Vergütung der ärztlichen Leistungen ist eine Forderung, die von immer mehr Menschen und Organisationen gestellt wird. Eine Anerkennung dieser Heil- und Präventionsmethoden in der Abrechnung der Sozialversicherung würde es den Menschen ermöglichen, alternative Behandlungsmethoden in Anspruch nehmen zu können, ohne dafür zusätzliche Kosten tragen zu müssen. Dies würde dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung für alle zugänglicher und erschwinglicher zu machen und das Patientenempowerment, also die Eigenverantwortung, zu stärken. Insgesamt würde die Anerkennung ganzheitlicher Heil- und Präventionsmethoden in der Vereinbarung über die Vergütung der ärztlichen Leistungen dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Österreich zu verbessern und den Menschen mehr Wahlmöglichkeiten und Kontrolle über ihre Gesundheit zu geben.

Zu Ende gedacht bedeutet dies auch, den Berufsgruppen, die sich mit Methoden zur körperlichen und geistigen Ausgewogenheit befassen, wie beispielsweise Lebens- und Sozialberatern sowie Humanenergetikern die Möglichkeit einzuräumen, dass Honorarvereinbarungen zwischen den jeweiligen Kassen und den Fachgruppenverbänden abgeschlossen werden können.

Da bereits in der Ausbildung die Weichen für das Verständnis ganzheitlicher Heil- und Präventionsmethoden gestellt werden, ist es essenziell, ganzheitliche Heil- und Präventionsmethoden in die Lehrpläne für Ärzte, Gesundheits- und Pflegeberufe aufzunehmen. Weiters soll auch eine Aufnahme der ganzheitlichen Heil- und Präventionsmethoden in die Lehrpläne anderer Berufsfelder wie zB das des Lebens- und Sozialberaters erfolgen.
Auch auf Landesebene kann die Anerkennung ganzheitlicher Heil- und Präventionsmethoden gefördert werden durch:

• Maßnahmen zur Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit
• Verankerung von ganzheitlichen Heil- und Präventionsmethoden in sämtlichen einschlägigen Ausbildungen, insbesondere der Gesundheitsberufe- und Pflegeausbildung
• Förderung von Fort- und Weiterbildungen im Bereich ganzheitlicher Medizin

Linz, am 09.05.2023

(Anm.: Fraktion der MFG)
Häusler, Krautgartner, Aigner