Finale Pleiteshow für den Kasberg

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Unwürdiges Spiel auf dem Rücken der betroffenen Gemeinden:

Beim Termin der Bürgermeister von Grünau, Scharnstein, Vorchdorf und Pettenbach mit dem zuständigen Landesrat Markus Achleitner stand die Präsentation eines 50.000 Euro teuren Masterplans für die Zukunft der Region Almtal-Kasberg im Mittelpunkt. Alle Pläne wurden mit dem Hinweis, dass Unternehmen in wirtschaftlicher Schieflage nicht gefördert werden dürfen, zu Grabe getragen: „Warum hat man das den Gemeindevertretern nicht schon vorher gesagt? Warum lässt man die Regionen antanzen und eine Präsentation vorlegen, obwohl schon vorher feststand, dass es keinerlei Möglichkeit zur Realisierung gibt?

Das Land Oberösterreich hat hier ein unwürdiges Spiel gespielt“, sagt LAbg. Joachim Aigner, MFG-Österreich Bundesparteiobmann, dessen Bewegung einen möglichen Weg für die Zukunft des Kasbergs aufzeigt.

Zwischen 32 und 60 Millionen Euro müssten laut dem präsentierten Masterplan investiert werden, um die Region Kasberg/Almtal kostendeckend ganzjährig zu nutzen. Erst ganz am Ende des Präsentationstermins ließ die Haimbuchner FPOÖ und OÖVP  die Bombe platzen und verweigerte die nötigen Investitionskosten, weil dazu die rechtliche Grundlage fehle: „Unabhängig vom Konzept selbst: Würde es Landesrat Achleitner ernst meinen, dann hätte er bereits vorher alle Karten auf den Tisch gelegt und klargemacht, dass keinerlei Förderungen für die Bergbahnen möglich sind. Jemanden bewusst in der falschen Hoffnung zu lassen und dermaßen hinters Licht zu führen, ist unterste Schublade“, so Joachim Aigner.

Die von Landesrat Achleitner nun favorisierte Idee eines „ganzjährigen sanften Tourismus“ klingt zwar nett, bedeutet aber in Wirklichkeit:
keine Investitionen, kein Aufwand und vor allem keine Ideen.

Dass die Haimbuchner FPOÖ und OÖVP im Vorfeld der Konzepterstellung nicht einmal ihre eigenen Bürgermeister und Gemeindevertreter über die Tatsache, dass eine weitere Förderung gar nicht möglich ist, informieren, lässt viele Fragen offen. LAbg. Manuel Krautgartner, MFG-OÖ Klubobmann: „Vielleicht aber haben Haimbuchner und Achleitner gar nicht über die rechtlichen Rahmenbedingungen Bescheid gewusst, was fast noch schlimmer wäre.“ Ganz klar hat sich aber einmal mehr gezeigt: Wenn sich die Politik in die Wirtschaft einmischt, geht’s fast immer schief.

„Privater“ Neuanfang

Die von Landesrat Achleitner nun favorisierte Idee eines „ganzjährigen sanften Tourismus“ klingt zwar nett, bedeutet aber in Wirklichkeit: keine Investitionen, kein Aufwand und keine Ideen. Nur Berge und ein paar Wanderwege machen noch keinen USP aus. Wie ein mögliches Zukunftsszenario aussehen könnte, skizziert Manuel Krautgartner: „Zuerst muss die Eigentümerstruktur geändert werden. Man kann nicht kleinen Gemeinden eine so große Bürde aufhalsen. Es ist auch nicht unbedingt die Kernkompetenz von Grünau oder Scharnstein, Unternehmen solcher Größenordnung zu führen. Der richtige Weg wäre, private Investoren zu suchen und mit diesen gemeinsam ein wirklich zukunftsfähiges Konzept auf den Weg zu bringen.“  

Beim Musiktheater fragt keiner

Anderes Szenario: Man will es sich leisten und akzeptiert einen Abgangsbetrieb. Bei Hallenbädern in Gemeinden oder auch beim Linzer Musiktheater und dem Schauspielhaus auf der Promenade ist es ähnlich: hier akzeptiert man sogar einen jährlichen Abgang im mittleren zweistelligen Millionenbereich – und dennoch stellt niemand den Kulturbetrieb in Frage – oder verlangt einen gewinnbringenden Betrieb. Für das gerade für Sport & Freizeit wichtige Skigebiet Kasberg hingegen war eine Million Euro pro Jahr für das Land OÖ unstemmbar. Joachim Aigner: „Eine klare Ungleichbehandlung, die hinten und vorne nicht zusammenpasst – und die man auch niemandem schlüssig erklären kann.“

Rückfragehinweis:

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