„Statt Gurkerln von EFKO lieber Kohle für die Stromrechnung“

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Eine „kräftige Unterstützung“ nennt Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer das kürzlich präsentierte 800.000 Euro-Paket für die oberösterreichischen Sozialmärkte. Als „Mogelpackung“ bezeichnet hingegen MFG OÖ-Landtagsabgeordnete Dagmar Häusler die vorgestellten Maßnahmen. Grund: Die explodierenden Strom- und Heizkosten, unter denen die Sozialmärkte ganz besonders leiden, bleiben völlig ausgespart. „Über die Kostensteigerungen von mehreren hundert Prozent, mit denen die Sozialmärkte zu kämpfen haben, schweigt sich Hattmannsdorfer einmal mehr nobel aus. Wo bleibt hier die dringend nötige Hilfe vom Land?“


Das von ÖVP-Strahlemann Wolfgang Hattmannsdorfer vorgestellte Paket beinhaltet neben Waren im Wert von 400.000 Euro (von EFKO, Vivatis oder Salinen Austria – pikanterweise alles Unternehmen, bei denen die ÖVP-nahe Raiffeisenlandesbank über massive Beteiligungen verfügt) auch Landesgelder in Höhe von 400.000 Euro. Mit dieser Summe sollen Sozialmärkte zusätzliche Waren einkaufen können – so zumindest der vorgestellte Plan.

Hilfsmaßnahmen nicht treffsicher
Für die größte diesbezügliche Anlaufstelle in Linz, dem überparteilichen SOMA Sozialmarkt, geht diese Hilfsaktion aber völlig ins Leere. Denn SOMA kauft nichts ein, sondern gibt ausschließlich Waren weiter, die von den jeweiligen Kooperationspartnern über deren traditionelle Vertriebskanäle nicht mehr verkauft werden können und ohnehin unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Das hat SOMA auch in den eigenen Statuten explizit so festgelegt. Das entsprechende Netzwerk an Unterstützern und Unternehmern funktioniert perfekt und hat sich SOMA ohne Zutun der Politik selbst aufgebaut und entsprechend erweitert.

„Statt echter Hilfsleistungen schmückt sich Landesrat Hattmannsdorfer lieber
gönnerhaft mit Hilfspaketen und plakativen Zahlen mit vielen Nullen dahinter.“

Dagmar Häusler / MFG OÖ

24.000 Karteninhaber nutzen den Linzer SOMA regelmäßig. Alleine von Jänner bis August gab es bei den Einkäufen ein Plus von 43 Prozent, was vor allem eines zeigt: „Die Menschen kommen immer öfter, weil sie sich das ‚normale‘ Einkaufen nicht mehr leisten können“, so LAbg. Dagmar Häusler von MFG Oberösterreich. Nicht nur darum wäre es wichtiger, die Maßnahmen zu bekämpfen statt ständig nur die Symptome.

SOMA: Nahezu Verfünffachung der Energiekosten
Viel mehr Sinn machen würde es, die enorm gestiegenen Energiekosten von SOMA zu übernehmen oder abzufedern: „Davon ist im Hattmannsdorfer-Hilfspaket einmal mehr keine Rede, er schmückt sich lieber gönnerhaft mit Hilfspaketen und plakativen Zahlen mit ganz vielen Nullen dahinter“, so Dagmar Häusler.
Im Falle von SOMA bedeutet das: Statt jährlicher bisheriger Energiekosten von 15.000 Euro betragen diese nun 74.000 Euro. „Hier wären 100.000 der veranschlagten 400.000 Euro wohl am besten investiert. SOMA müsste sich dann für ein ganzes Jahr keine Sorgen wegen der Strom- und Heizrechnung machen“, so Dagmar Häusler. Die Organisation betreibt neben dem Sozialmarkt bekanntlich auch das SOMA Cafè, das täglich geöffnet ist und als Anlaufstelle für sehr viele Menschen, die gerade jetzt besonders viel Hilfe und Zuspruch benötigen, dient.

Kohle statt Gurkerln
„Der SOMA als größte Sozialmarkt-Organisation in Linz braucht keine Gurkerln von der EFKO oder Salz von den Salinen Austria, sondern Kohle für die explodierende Energierechnung“, bringt Dagmar Häusler das Problem auf den Punkt. Landesrat Hattmannsdorfer ist nun gefordert, endlich treffsichere Maßnahmen zur Unterstützung der Sozialmärkte auf den Weg zu bringen.


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