Meine Aufgaben als Tierarzt

Heute werde ich Ihnen ein wenig erzählen (schreiben), wie denn so mein Arbeitsalltag aussieht. Klar, da werden Jungtiere zu mir gebracht, mit der Bitte zu schauen, ob sie gesund sind und welche Impfungen zu empfehlen sind. Da werden mir kranke Tier gebracht, akut Verletzte und die sogenannten „Oldies“, die, betagten Tiere, die eine GANZ besondere AUFMERKSAMKEIT verdienen.

In den letzten Monaten fällt auf, dass ich immer weniger tun darf. Viele Patienten sagen mir, dass sie nicht das notwendige Geld für meine vorgeschlagenen Behandlungen hätten. Nachdem unsere Preise für Lebensmittel schon seit ewig hoch sind, kamen dann auch noch die gigantischen Energiepreiserhöhungen dazu. Erhöhungen, die für sehr viele Menschen nicht mehr zu bewältigen sind. Vor allem trifft es Menschen, die alleine leben und vielleicht auch noch Kinder großzuziehen haben.

Da frage ich mich schon, was tun unsere Politiker? Tun Sie etwas für uns ….oder nur gegen uns?
Auch ich gehöre zu dieser sogenannten Mittelschicht dazu. Es ist nicht so, dass ich als Tierarzt reich werde. Vom Honorar, welches Sie mir bezahlen, bleiben mir circa 5 %. Auch bin ich nicht von reichen Eltern, sondern habe mein Praxishaus ohne Eigenkapital über die Bank finanziert. Und das deswegen, weil ich in meinem Beruf als Tierarzt praktizieren möchte.

Ich biete in meiner Praxis alternative Behandlungen an, von deren Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ich überzeugt bin. Die chemische „Keulenmedizin“ sollte nur dann verwendet werden, wenn es anders nicht geht. Bei mir wird das Tier untersucht, beobachtet (Verhaltensmedizin) und in einem Gespräch mit dem Besitzer ein Therapieplan erstellt bzw. vorgeschlagen. Sie sehen also, dass ich auch als Psychotherapeut arbeiten muss. Viele Menschen „weinen“ sich hier in meiner Praxis aus. Da erfahre ich dann, warum ein Tier krank ist. Auch unsere Vierbeiner haben psychische Probleme, sie spiegeln oft deren Besitzer.
Da die Tiere unsere besten Freunde sind, verdienen sie trotz der schlechten Zeiten eine gute Versorgung. Versuchen wir uns gegenseitig Mut zu machen und wollen wir daran glauben, dass auch wieder bessere Zeiten kommen!