Welches Spiel spielt der LASK mit dem Gugl-Parkplatz?
Über 500 Autos haben am bis vor kurzem öffentlichen Parkplatz neben der TIPS Arena Platz – oder besser gesagt hätten: Seit geraumer Zeit sind dort die Schranken unten, Schilder weisen auf ein großflächiges Parkverbot hin. Das Recht der Parkraumbewirtschaftung hat dort nun die LASK-nahe Arena Event GmbH inne, nachdem die Stadt Linz ihr Stadion samt Parkplatz an den LASK abtrat.
MFG Linz-Bezirkssprecherin Petra Lindner ortet ein falsches Spiel: „Die Pendler werden bewusst temporär vertrieben, um das öffentliche Interesse und die Notwendigkeit eines öffentlichen Pendlerparkplatzes in Abrede zu stellen und dann Parkgebühren einführen zu können. Das Land OÖ finanzierte das LASK-Stadion mit 30 Millionen Euro Steuergeld und dann holt man sich auch noch über Parkgebühren Geld von den Bürgern, das kann’s ja nicht sein.“
Wer steckt hinter der „Arena Event GmbH“?
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wer hinter dieser „Arena Event Gmbh“ steckt: Es sind drei weitere GmbHs, die wiederum zum LASK-Umfeld gehören. Seitens des LASK heißt es, der Parkplatz sei außerhalb der Bundesliga-Termine aktuell noch kostenlos zu benutzen. Diese Nutzung wird aber nahezu verunmöglicht: Bei zwei der drei Zufahrten sind die Schranken geschlossen, Schilder weisen überall am Parkplatz darauf hin, dass „das Parken auf dem gesamten Parkplatz der Raiffeisen Arena verboten“ sei. Lediglich bei der einzigen offenen Einfahrt weist ein kaum wahrnehmbares Zusatztaferl darauf hin, dass dieses Parkverbot nur an Spieltagen gelte.
Rückgang der Parkplatznutzung als Strategie?
Rückblick: Der Gugl-Parkplatz wurde noch bis letztes Jahr während der Woche intensiv genutzt – nicht nur von Pendlern, sondern auch von Anrainern. Aktuell parken dort aber nur mehr um die 20-30 Pendlerautos, alle anderen werden durch die großen Tafeln und die geschlossenen Schranken abgeschreckt. Die Stoßrichtung der LASK GmbH ist klar: „In ein paar Monaten wird der LASK argumentieren, dass der Parkplatz ohnehin kaum genutzt werde und das öffentliche Interesse somit nicht vorhanden sei. Das ist ein perfides Spiel, das die LASK GmbHs da treiben“, so MFG Linz-Bezirkssprecherin Petra Lindner.
Öffentliche Förderung und private Profite?
Das private, gewinnorientierte Unternehmen LASK GmbH wird mit 30 Millionen Euro Steuergeld für den Bau seines Stadions gefördert, gleichzeitig sperrt man einen ehemals öffentlichen Pendler-Parkplatz und will künftig Parkgebühren kassieren. Der zuständige Landesrat Achleitner soll mal erklären, wie er diesen Irrsinn rechtfertigt.“
Petra Lindner, MFG Linz-Bezirkssprecherin
Ein ehemals öffentlicher Parkplatz, der gerade von Pendlern, die hier ideal auf die öffentlichen Verkehrsmittel um-steigen konnten, gerne genutzt wurde, wurde quasi privatisiert: „Noch dazu wurde das private, gewinnorientierte Unternehmen LASK mit 30 Millionen Euro Steuergeld für den Bau seines Stadions gefördert. Der zuständige Lan-desrat Achleitner soll mal erklären, wie er diesen Irrsinn rechtfertigt“, so Petra Lindner. Beim LASK arbeitet man laut Medienberichten bereits an einem „Tarifmodell“ – heißt: Die gewinnorientierte Profifußball GmbH kassiert in Bälde auch noch bei Pendlern mittels Parkgebühren ab.
Auswirkungen auf Pendler und Anrainer
Zusätzlicher Nebeneffekt: Durch die Sperre des Parkplatzes weichen viele Pendler jetzt in die Wohngebiete aus. Diese wiederum sollen vermehrt zu Kurzparkzonen umgewandelt werden, sofern das ohnehin nicht bereits geschehen ist: „Damit kommen auch die Anrainer zum Handkuss, die sich künftig alle Bewohnerparkkarten kaufen müssen.“
Versäumnisse in der Verkehrsinfrastruktur
Gerade angesichts der enormen Versäumnisse des Landes OÖ, endlich Park&Ride-Flächen an den Stadträndern einzurichten, ist der Wegfall dieses Parkplatzes in genau so einer Randlage fast schon ein Schuss ins eigene Knie. Rational zu erklären ist so eine Dummheit jedenfalls nicht.
Forderung der MFG
Die Forderung von MFG ist klar: „Der Gugl-Großparkplatz mit seinen über 500 Abstellplätzen muss abseits der LASK-Spieltermine als kostenlose Parkfläche erhalten bleiben – für Pendler, aber auch für Anrainer. Der Parkplatzdruck muss gerade aus diesem Viertel herausgenommen werden. Es kann nicht sein, dass man eine gewinnorientierte private GmbH mit 30 Millionen Euro Steuergeld fördert und diese GmbH dann auch noch für ehemals öffentliche Parkplätze abcashen darf. Wo ist hier die soziale Verantwortung des Vereins und des Landes OÖ?“, so Petra Lindner.