„Kinderland Nr.1“ am Irrweg: Familienstrukturen lassen sich nicht „wegbetreuen“

LAbg. Dagmar Häusler über die erschreckenden Suspendierungszahlen an Oberösterreichs Schulen:

 

Es war eine Pressemeldung, die uns alle wachrütteln sollte: Speziell in Oberösterreich stieg die Anzahl der Schulsuspendierungen 2022/23 erneut enorm an – von 338 auf 501, das macht ein Plus von über 48 Prozent. Im Vergleich zum letzten ‚Vor-Corona‘-Schuljahr (179 Suspendierungen) beträgt die Steigerung gar 180 Prozent. „Da sieht man, wohin der ÖVP-Weg zum ‚Kinderland Nr. 1‘ mit noch mehr steriler Ganztagesbetreuung und Eltern-Entzug führt“, sagt LAbg. Dagmar Häusler, BSc., MFG-Österreich Bundesparteiobmann-Stv. Sie bekräftigt die MFG-Forderung nach einem „Elterngehalt“ für Vater oder Mutter bis zum 7./8. Lebensjahr: „Familienstrukturen lassen sich nicht durch anonyme Einrichtungen ‚wegbetreuen‘, wann versteht das die zuständige ÖVP-Landesrätin Christine Haberlander endlich?“ so die zweifache Mutter Häusler, die auf Wahlfreiheit bei der Erziehung pocht.

Die Zahl der Suspendierungen an Oberösterreichs Schulen ist förmlich explodiert. Besonders zu denken sollte geben, dass im Schuljahr 2022/23 bereits knapp 20 Prozent aller Suspendierungen in Volksschulen verzeichnet wurden. Für LAbg. Dagmar Häusler steht fest: „Das ist leider das erwartbare Ergebnis der ÖVP-Maßnahmen, die unter dem Titel ‚Kinderland Nr.1‘ laufen. Der Ausgang dieser unheilvollen Entwicklung liegt in der familienfernen und familienfremden Ganztagesbetreuung, die von ÖVP-Landesrätin Christine Haberlander als einzig richtiges und unfehlbares Erziehungsideal propagiert wird. Vielleicht ist es die beste Lösung für die Wirtschaft, aber mit Sicherheit nicht für die Familien und ganz besonders nicht für die Kinder – die fragt nämlich keiner.“

 

Besorgniserregende Entwicklung geht weiter

Dass den Kindern soziale Kompetenzen immer mehr fehlen, überrascht daher nicht – und die Entwicklung geht in ähnlich besorgniserregender Weise weiter: Im aktuellen Schuljahr wurden in den ersten drei Monaten bis Ende November (laut Zahlen des Ministeriums) bereits weitere 127 Kinder an oberösterreichischen Schulen suspendiert. Dagmar Häusler nimmt Anleihe bei einem Zitat von Gerald Hüther, dem Vorstand der Akademie für Potenzialentfaltung:

„Kinder können nichts dafür, dass sie in einer Welt aufwachsen müssen, in der Erwachsene vergessen haben, dass sie sich umeinander kümmern müssen. Genau dieses Sich-nicht-umeinander-Kümmernspiegelt sich bei den Kindern in der Schule und in der Anzahl der Suspendierungen wider.

 

Keine Wahlmöglichkeit

Es gibt sehr viele Eltern, die sich liebend gern mehr und vor allem auch unter der Woche um ihre Kinder kümmern wollen, aber keine Möglichkeit dazu haben. Dies wird zu einem großen Teil bedingt durch den öffentlichen Druck, denn wer nicht arbeiten geht oder sein Kind nicht so wie alle anderen in eine Betreuungseinrichtung steckt, gilt fast schon als Aussätziger. Es braucht hier endlich einen Paradigmenwechsel, so Dagmar Häusler: „Oder wollen wir wirklich, dass unsere Kinder ab einem Alter von wenigen Monaten die meiste Zeit des Jahres fremdbetreut und gleichgeschaltet aufwachsen und erzogen werden? Wo bleibt in diesem Gesellschaftsmodell die Familie?“

„Wollen wir wirklich, dass unsere Kinder ab einem Alter von wenigen Monaten die meiste Zeit des Jahres fremdbetreut und gleichgeschaltet aufwachsen und erzogen werden? Wo bleibt in diesem Gesellschaftsmodell die Familie?“

 

Das MFG-Modell

Die Folgen einer Suspendierung von der Schule sind dramatisch: Externe Behörden übernehmen die Betreuung, Kinder werden oft vorschnell als gestört eingestuft und die Maschinerie, die auf das weitere Leben der Kinder eine unwiderruflich negative Wirkung hat, beginnt. Um das zu verhindern, steht MFG für eine Anerkennung des „Berufs“ Mutter oder Vater, inklusive einer finanziellen Abgeltung, bis zum 7./8. Lebensjahr der Kinder. Dagmar Häusler: „Das sind die wichtigsten und prägendsten Kinderjahre, diese Zeit darf nicht alternativlos in Betreuungseinrichtungen ‚abgesessen‘ werden. Echte Wahlfreiheit wird nur mit einer entsprechenden finanziellen Würdigung gewährleistet.“

Rückfragehinweis:
MFG Klub im OÖ Landtag
(+43 732) 7720 – 17402 

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